Portrait-Foto von Marco Wittkowski.
ARTIST STATEMENT
Fotografie gilt als geeignetes Werkzeug, Realität anschaulich darzustellen. Geprägt wird Fotografie jedoch durch den subjektiven Blick des Fotografen. Somit verrät ein Foto mehr über seinen Urheber, als über das, was fotografiert wurde. Die persönliche Haltung des Fotografen ist deutlicher erkennbar, als das, was wir in den Fotos für Realität halten.

Da Realität nur individuell verschieden wahrgenommen werden kann und deshalb nie allgemeingültig ist, versuche ich, mich meinen Motiven betont subjektiv zu nähern. Ich abstrahiere gerne. Wenn das Motiv schwindet, entsteht viel Raum für persönliche Assoziationen des Betrachters. Wiederkehrende Themen sind Einsamkeit und urbane Tristesse.

Jahrelang habe ich nachts die Ödness der Großstadt fotografiert. Ich habe die einzelnen Aufnahmen manuell zerstört und wieder neu zusammengefügt. Dabei entstand ein surreales Städtepanorama, welches in Dunkelheit zu versinken scheint. Auch hatte ich die Möglichkeit mit dem Rasterelektronenmikroskop (REM) zu arbeiten. Ich montierte wieder Panoramen aus einzelnen Mikrografien. Größe und Maßstab sind nicht mehr erkennbar, Realität kann nur noch vermutet werden.

Porträtfoto: Stefan Malecki
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